Montag, April 03, 2006

Personal Best 18.5 pounds

1.April 2006 :
Nach meiner ersten erfolgreichen Session am 29.März zog es mich nun heute wieder ans Wasser um noch ein Schäufchen nachzulegen. Mit der gleichem Tackle wie beim letzten Mal versuchte ich diesmal bei deutlich besseren Wetterverhältnissen ( strahlender Sonnenschein 20°C ) und an einem anderen vielversprechenden Spot abermals mein Glück. Diesmal hatte ich auch selbstverständlich eine Grundrute im Gepäck um auf die möglichen Karpfenbisse besser vorbereitet zu sein. An der Feeder benutzte ich das gleiche System wie vom letzten Mal ( 0,20er Mono und offener Futterkorb am Paternoster ) - an der Grundrute ein etwas derberes Geschirr für diese Jahreszeit ( 0,28er Mono , Laufbleimontage ) . Beködert wurde die Feeder wie gewohnt mit 3 Maden , auf der Grunrute bot ich 2 Maiskörner ( Melegmais Tutti Frutti ) am Haar an. An beiden Stellen fütterte ich mit Meleg Spood Mix an und lehnte mich kurzärmelig in die Sonne. Keine 10min später der erste Biss an der Feeder . Und der war nicht von schlechten Eltern. Nach ca. 5 minütigem Drill hatte mein Widersacher scheinbar genug und ließ meinen Köder einfach aus. Tja , hoffentlich wars das nicht für heute, dachte ich mir. An der Grundrute tat sich nichts - es schien als ob es für Mais noch zu kalt wäre.
Jetzt beköderte ich auch diese Montage mit Maden ( Medusa-Rig ) und ließ sie zu Wasser. Es verging eine halbe Stunde als sich mein Bissanzeiger mit einem guten Run meldete , während ich wie gebannt auf die Rutenspitze meiner Feeder sah. Allright , kurzer Griff zur Grundrute , Anhieb und der hing. Ich forcierte den Burschen ein wenig und so konnte ich nach kurzer Zeit den ersten guten Spiegler dieser Saison in die Linse halten. Kurze Zeit später wieder ein Zupfer an der Feederrute , der mit einer passablen Karausche belohnt wurde ( ebenfalls die erste in diesem Jahr ) .
Jetzt war ich schon wieder zufrieden und ging den restlichen Tag etwas gelassener an . 1 Stunde tat sich nichts , außer daß sich die allgegenwärtigen Wildenten mit meinen ins Wasser beförderten Futterbällen die Bäuche vollschlugen. Somit wurde von mir das Füttern eingestellt und ich schloß ein wenig die Augen , um in der warmen Frühjahrssonne die Geräusche der erwachenden Natur auf mich wirken zu lassen. Als ich so im Dämmerschlaf vor mich hindöste , riss mir die schlagende Feederrutenspitze die letzte Müdigkeit aus den Augen . Was war da los . Die Spitze machte eine 90° Kurve , um zurückzuschlagen und wieder mit unfassbarer Gewalt Richtung Wasser zu ziehlen. Jetzt war Schnelligkeit gefragt. Ich sprang hoch , konnte die Rute gerade noch fassen , bevor sie in den Tiefen des Teiches verschwand und wußte , daß der Spaß jetzt vorbei war. Meterweise wurde mir die 0,20er von der Rolle gezogen und ich konnte nichts , auch wirklich nichts dagegen tun. Da war ein Erwachsener am anderen Ende der Leitung und der pflügte durch die Unterwasserwelt wie ein Uboot ohne Kompromisse. Langsam wagte ich die Bremse ein wenig zuzudrehen. der Bursche wurde etwas langsamer und ich versuchte ihn in eine andere Richtung zu drängen , was mir auch gelang. Jetzt zog er parallel zum Ufer seine Bahn und ich verfolgte ihn so gut ich konnte.
Der Drill kostete mich um die 25 schweißtreibenden Minuten , immer im Hinterkopf den Fisch zu verlieren. Doch Konzentration und Ausdauer wurden diesmal belohnt und ich konnte einen Schuppenkarpfen in den Kescher zwingen , den man nicht alle Tage fängt. Nun fingerte ich auch erstmals in diesem Jahr meine Wagge aus der Tacklebox und der Zeiger blieb exakt bei 18.5 pfund stehen. Jetzt war es klar . Ich hatte meinen persönlichen Karpfenrekord gebrochen . YES !
Und das am 1.April - haha - und das war kein Scherz .


Nach einem kurzen Fotoshooting mit dem Selbstauslöser ließ ich ihn selbstverständlich wieder schwimmen und konnte kurz darauf noch einem Schuppinger einen Landgang verschaffen , der allerdings nichts mit dem Burschen gemein hatte . Der wog ca. um die 8 pfund und war um diese Jahreszeit natürlich auch nicht zu verachten. So glücklich wie heute fuhr ich die 50km noch nie nach Hause und jetzt steht diese Jahr natürlich nur noch eines am Programm - wann kommt er ? der erste 20 Pfünder ? Wird der 18.5er noch zu toppen sein ? Wir wissen , die Hoffnung stirbt zuletzt.

tight lines - greez sludgE