Dienstag, Juni 13, 2006

Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Es war wieder mal soweit. Wieder ein hartes Wochenende hinter mich gebracht ( die sich in letzter Zeit seltsamerweise häufen ), hat es mich wieder an den Teich verschlagen. Diesmal wieder mit Feeder-u. Grundrute aufmagaziniert kam ich bei strahlendem Sonnenschein erst um 10:20 am Gewässer an, da ich vorher noch einen Kurzbesuch bei meinen Eltern machte und anschließend noch im Tackleshop meinen Futtervorrat aufstockte und ein paar Kleinteile besorgte. Am Teich war nicht viel los, was vermutlich daran lag, daß normale Menschen an einem Montag doch arbeiten müssen, ich aber nun mit verdammt viel Zeit auch die Wochentage nützen kann um den einen oder anderen Karpfen auf die Matte zu legen. Semmelmotiviert legte ich die Grundrute mit Selbsthakmontage und meinem neuen Topköder an den Rand der Seerosen und feederte in gewohnter Manier mit der anderen Rute in ca. 25m Entfernung am Rande des gegenüberliegenden Ufers. Der erste Biss ließ nicht lange auf sich warten und ich konnte die erste Karausche des heutigen Tages vom Haken befreien. Ringsherum herrschte herrliche Sommerstimmung, die Entenjungen waren von ihren Eltern größentechnisch kaum mehr zu unterscheiden und die Störche kreisten über den Bäumen. Dann der Semmelbiss. Der Fisch zog ab und verzog sich in kürzester Zeit ins Seerosenfeld. Nachdem ich alle diversen Tricks, wie Leine locker lassen bis zu starkem Druck ausüben, durchgespielt hatte, und der Bursche sich nicht dazu überreden ließ aus den Seerosen zu kommen, gab ich nochmals Druck und weg war er. Vermutlich ausgeschlitzt. OK. Nun legte ich die Semmelmontage nicht mehr so nahe an die Seerosen und hoffte auf einen neuerlichen Run. Aber der kam nicht. An der Feeder konnte ich mich nicht beschweren, da ich mindestens alle 15 Minuten einen Biss auf Maden hatte und das Fischkarussell Brachsen, Karausche und Satzkarpfen fortan seine Runden drehte. Irgendwann konnte ich eine interessante Karausche verhaften, die eine ungewöhnlich lange Schwanzflosse hatte und mich an die Schleierschwänze im Aquarium errinnerte. Nun hatte ich genug. Die Semmel hatte nun wieder ausgedient und ich wechselte auf Scopex-Maiskette. Und siehe da, der nächste Run kam keine 20 Minuten später aber leider nur von kurzer Dauer war, da bereits nach 2 Minuten Drill die Erschlaffung der Schnur vom Abgänger kündete. Mittlerweile war es 16:30 und ich wollte schon aufgeben. Sollte ich tatsächlich keinen Kilofisch mehr in den Kescher führen können ? Es sah so aus. Nun entschied ich mich die Maiskette nur 5m von meinem Ufer entfernt auf Grund zu legen - vielleicht war das die Freßroute der dicken Schuppenträger , da ständig Bläschen an die Oberfläche stießen - ich hoffte es jedenfalls. Um ziemlich genau 17Uhr hatte mein Warten ein Ende. Der Bissanzeiger knallte an den Blank und die 0,25er Mono wurde in rasendem Tempo von der Rolle abgezogen. Anschlag. Drill. Das war ein Besserer. Sofort wollte der Kamerad am anderen Ende wieder in die Seerosen flüchten, was ich ihm aber mit vorsichtiger Druckausübung doch ausreden konnte, und er so wieder ins Mittelwasser zog , wo ich ihn in aller Ruhe ausdrillen konnte. 10 Minuten später glitt der schöne 8pfündige Spiegler über den Kescherrand und konnte kurz darauf wieder in sein Element entlassen werden. Der Köderumstieg und das Warten hatte sich also gelohnt und ich konnte doch noch mit einem Erfolgserlebnis die Heimreise antreten.
tight lines
sludgE