Freitag, Juli 14, 2006

Hitzeschlacht in Oslip ...

Mittwoch 12.7.06 : Chris aka "Coremoran" und ich hatten uns eine Feedersession ausgemacht, und so fuhren wir um 8Uhr zum guten alten Wasser in Oslip. Schon beim Aufstellen des Equipments um 9Uhr Früh rann mir bereits der Schweiß in Bächen am Kinn herab und Chris ging es um keinen Deut besser. 26°C zeigte das Thermometer und es würde mittags mit Sicherheit nicht kühler werden. Ob heute was ging, blieb dahingestellt, da die Wassertemperatur bereits um die 25°C betragen musste. Zumindest kam es mir so vor. Und im Schätzen bin ich normalerweise Weltmeister ;)-tja, wir konnten daran nichts ändern. Und so lachten wir über uns selber, da man es uns in keinster Weise recht machen konnte. Im Mai beschwerten wir uns über die winterlichen Temperaturen und sehnten uns strahlende Sonne und Hitze herbei - jetzt hatten wir genau das, und nun wünschten wir uns tatsächlich ein wenig Kälte und Abkühlung. Wie lässig müßte es jetzt sein, mit einem Pullover und Ranger-Weste bei netten 18°C dazusitzen, keine Sorge um kalte Getränke zu haben und einen 5er nach dem anderen in die Kamera zu halten...aber wir hatten um 9Uhr 26°C und die Stechmücken dürften nur auf uns gewartet haben. Vom Schweißgeruch der beiden schwitzenden Körper wie magisch angezogen, stürzten sie sich mit einer unbarmherzigen Aggressivität auf unsere nackten Hautpartien, von denen es bei diesen Temperaturen doch die eine oder andere gab. Haha - aber wir hatten mitgedacht und zogen unsere Geheimwaffen - die Antimückenmilch - u. Antigelsenspray! Jetzt hatten wir erstmal Ruhe und konnten mit dem Fischen beginnen. Jeder von uns legte nebenbei eine Rute auf Grund aus, um mit dem Feedern zu beginnen. Gesagt - getan , und keine 5 Minuten später der erste Biss an meiner Rute. Naja passabler Satzkarpfen mit ca. 2Pfund. Na das fing ja schon mal besser an als erwartet. Also Futterkorb neu befüllt ( Chris hatte diesmal Zaubergrundfutter aus der Plankton Reihe dabei, was sich als äußert fängig herausstellen sollte ), wieder 5 Maden an den Haken und ca. 25m raus ins Mittelwasser. Und siehe da ... kaum 5 min später der nächste Biss. 20cm Brachse ( Anm.d.Red. aka Flußtaube aus dem Streifen "Delta Dayz" ).Und jetzt gings auch bei Chris los. Bis 12Uhr mittags hatten wir gemeinsam sicher an die 20 Fische gefangen, was allerdings bei einem Durchschnittsgewicht von 300 - 500g vielleicht die Match-oder Kopfrutenfischer hinter dem Ofen hervorlockte. Nicht wo wir uns doch das Ziel gesetzt hatten, mit der Feeder ordentliche ab 6Pfund Karpfen zu fangen - Karpfen waren einige dabei, aber verdammt weit weg vom angestrebten Ziel. Na egal, wenigstes bissen sie wie die Hölle. Und auch die Stechmücken wieder. Die hatten anscheinend einem anderen Blutsaugertrupp, der gegen unsere Waffen immun war, Bescheid gegeben. Und die fraßen uns jetzt regelrecht auf. Unter der wahrscheinlich 70°C heissen Kuppel meines Schirms brummten, für meine Verhältnisse riesige Mückenweiber, die nur darauf warteten bis ich meine letzte Bastion der Waffen, die Zigarette, fertig geraucht hatte. Und dann kamen sie unweigerlich. Einfach ignorieren und Köder wechseln. Nun wurde von Maden auf Maiskorn an der Feeder umgestellt, um vielleicht wenigstens die Brachsen auszusortieren. Dem war nicht so. Also dann 2 Maiskörner am Haar - man bedenke an der Feeder! Jetzt wurden wenigstens keine Flußtauben mehr gefangen, doch die gefangenen Karpfen wurden deswegen auch nicht größer. Wir dachten und sprachen einige Male ans berüchtigte U35 Wochenende und wollten den heutigen Angeltrip nicht ebenso enden lassen. Mittlerweile war es ca.15Uhr und am Horizont zogen schwarze Gewitterwolken auf. Jaaaaaaaa - das sah nach Abkühlung. Selten hatten wir uns mit so einer Hingabe einen Regenguss herbeigewünscht. Blitze zuckten über den Himmel...Donnergrollen...und der Wind kam...und kurze Zeit später auch der Regen. "Bist du deppat!" Die Stärke des Regens und des Windes waren vielleicht ein bisschen zu heftig für unsere Vorstellungen, aber keine 15 Minuten später war alles vorbei und die Oberfläche des Teichs dampfte und spendete geisterhafte Schwaden die langsam über dem Wasserspiegel krochen. Eine bizarre Stimmung schien nun über dem Gewässer zu liegen. Jaaa - das war die SludgefishingTeam-Zeit - jetzt würden die 5er fallen. 3er Maiskette an der Feeder und raus. Vielleicht sollte man betonen, daß wir bis zu diesem Zeitpunkt, trotz mehrfachen Köderwechsels lediglich einen halbherzigen Biss an der Grundrute gehabt hatten, während wir an der Feeder einen Fisch nach dem anderen fingen. 10 Minuten nachdem der Regengott seine Pforten geschlossen hatte war alles so wie vorher. Mörderische Hitze, pausenlose Mückenangriffe, zahlreiche sogenannte "Zwangstschick" die die Mücken eigentlich abwehren sollten und ... keine 5er Karpfen - nicht mal 2Pfünder. Vielleicht war das Wasser für die größeren Exemplare doch zu warm. Vielleicht sollten wir nicht so unbescheiden sein. Um ungefähr 16:30 dann besserer Biss an meiner Feeder und siehe da, ein Schuppinger der die Kilomarke überschritt. Regelrecht kapital im Vergleich zu den 20 Anderen, die wir bis dato gefangen hatten. Hehe. Ich hatte mein Foto. Chris drillte, oder besser gesagt kurbelte, einen Brachsen nach dem Nächsten. Er hatte heute jedenfalls das Flußtaubenhändchen. So gegen 17:30 hatte er endlich auch seinen Kilofisch, der an diesem Tag vermutlich mehr wert war, als ein 10Pfünder an anderen Tagen oder Gewässern...

tight lines - sludgE