Montag, September 15, 2008

Hedgehog Heroes & Best of Season !

Retour. Zurück von einer 5Tages-Session am geheimnisumwitterten Hedgehog-Lake. Gemeinsam mit Jochen, "Tintifax" Paule, Aero und unserem Grillmaster Michl versuchten wir in den paar Tagen eines der alten Monster ans Band zu bekommen. Und es lief bei weitem besser, als die Wetterbedingungen vermuten ließen. Als ich Sonntag Abend zur Gruppe stieß, hatten Jochen und Paule, die bereits Samstag Früh angereist waren, schon 4 Fische bis 14,40 kg zu verzeichnen, was Einem wahrlich Lust auf die folgenden Tage machte. Der Hammer.Die ersten beiden Tage war es, von den außeren Umständen her, alles andere als lustig, denn immer wiederkehrender starker Regen und böser, böenartiger Wind, machten das Auslegen vom Boot wahrlich zu keinem Zuckerschlecken. Die Spots anzuwerfen, war mehr oder weniger ohne Sinn, da man wegen des extremem Krautvorkommens unter Wasser nie wirklich sicher sein konnte, daß die Montage nun wirklich frei zur Inhalation auf Grund lag.Nebenbei waren die meisten markierten Stellen so weit vom Ufer entfernt, daß lediglich Aero und ich die Möglichkeit hatten, von der Distanz her, unsere Marker anzuwerfen. Aber wir waren hart und wollten den Fisch, also gab es kaum Alternativen.An den Abenden herrschte trotz beschissenem Wetter und der Tatsache, daß bisher nur Jochen´s Spot Fisch hergab, lustige und ausgelassene Stimmung, was mit Sicherheit an den einzelnen Personen dieser 5er - Partie lag. "A echtes Theater hoid" :) Unfug ohne Ende...Und Jochen´s ausgeloteter Platz war wirklich Goldes Wert, denn es verging keine Nacht in der Tintifax und er , nicht mindestens einen Gelben auf der Matte hatten. Durch die Bank alles herrliche Fische, die wir da zu Gesicht bekamen.In der Nacht auf Mittwoch, dann das erste wirkliche Monster...Als ich morgens aufstand, die Nacht wieder mal nicht geweckt worden war, weil Michl und ich noch immer keinen Biss an unserem Uferabschnitt zu verzeichnen hatten, und zum morgendlichen Kaffee zu den 3 anderen stieß, grinste mir Paule schon entgegen. Da lag was in der Luft. Als der Tintifax dann noch auf den Stormpole im Wasser deutete, wußte ich, daß er in der Nacht was Feines gefangen hatte, welches sich wohl gelohnt hatte, bis zum Morgenlicht gesackt zu werden.Und dem war auch so. Ein fantastischer Schuppler mit 18,60kg war ihnen da auf den Leim gegangen, und wurde nun dementsprechend dokumentiert und gehuldigt. Noch dazu strahlte erstmals in diesen Tagen die Sonne vom Himmel, was in Anbetracht dieses absoluten Traumfisches nur gerecht war. Alle Schmerzen waren vergessen, alle anderen Dinge im Moment sekundär. Wir freuten uns alle wie die kleinen Kinder zu Weihnachten, und es herrschte eine seltsame, fast mystische Stimmung am Wasser. Wir hatten einen. Einen der Alten. Eines der Monster. Muahaha. Jawohl! Deswegen sitzt man tagelang am Wasser,deswegen tut man sich die Strapazen an, und genau deswegen trotzt man Wind, Regen und Kälte. Was gibt es für einen Karpfenangler Geileres, als so einen Rüssler mit Stolz in die Kameralinse halten zu können ? Mir fällt nichts ein...Noch dazu wurde einem an diesem Gewässer nichts geschenkt, denn Biss bedeutete automatisch rein ins Boot, um den Fisch in dieser Krauthölle überhaupt ausdrillen zu können. Egal ob Tag - ob Nacht. Egal ob Sonne, Regen, Schnee. Um diese körperlichen Torturen überhaupt wegstecken zu können, musste natürlich auch ordentlich Brennstoff für die Zellen nachgelegt werden. Und somit sorgten jeden Tag "the magic Cook" Jochen und der Grillmaster für unser leibliches Wohl und zauberten uns die feinsten Gerichte auf die Teller. Herzlichen Dank nochmal an dieser Stelle für die hervorragende Verköstigung, Jungs ! Es gibt keine Besseren !Durch das Paule-Monster und dem nun herrlichen Wetter wieder höchst motiviert, wurde nun nochmal voll angegriffen, in die diversesten Flavour-Trick-Kisten gefingert, um vielleicht doch nun auch selbst in den Genuss eines Höllen-Drills zu kommen. Und es folgte der nächste Run auf Jochen´s Spot. Diesmal fuhr ich mit raus, um unseren Koch bei der Landung des nächsten Wasserschweins zu helfen, wobei ich erstmals die Kondition der lokalen Karpfenpopulation kennenlernen durfte. Unpackbar, was die Burschen für Schmalz hatten. Und ich dachte schon, die Gelben aus SB wären nicht zu toppen...Wieder feiner und kräftiger 12+ Common. Ja, da konnte selbst Jochen sein Grinsen nicht mehr verbergen.Und jetzt griff auch Kört aka Aero in die Vollen, und zauberte PVA-Säcke, bei deren Inhalten und Zusammenstellungen selbst jeder Voodoo-Schamane aus Haiti, die Ohren angelegt hätte, und wir circa jede zweite Zutat nicht mal aussprechen konnten. Das war Bait-Boosting für die Erwachsenen. Unbelievable.Die Flavourbomben mit den Hakenfallen wurden dann natürlich wieder mit dem Boot ausgebracht, um die Montagen abermals perfekt zu platzieren und nebenbei punktgenau zu füttern.Als Kurtls Montagen nun alle versenkt waren, schlenderten wir langsam zurück zu meinem Sattel, um noch mal vor Einbruch der Abenddämmerung auch meine Köder ordentlich platziert zu wissen. Die äußeren Bedingungen waren nun wirklich traumhaft.Meine 3 Swinger standen leider immer noch genauso, wie ich sie vor Stunden verlassen hatte, und so begann ich von rechts die erste Rute einzukurbeln. Also doch keine schwache Batterie am Empfangsteil... Durch das dichte Kraut ein wirklich bösartiger Kraftakt. Als ich so die ersten 30 Meter geschafft habe, meldet sich plötzlich der mittlere Bissanzeiger. Piep.Piep. Der Swinger senkt sich um geschätze 10 mm. Aus. Hmm. Ok. Ich kurble weiter ein. Synchron zu meiner Kurbelbewegung senkt sich auch immer mehr der mittlere Schnurspanner. Scheisse. Ich hab mich selbst gefangen. Tja was soll ich jetzt machen. Nun rein ins Boot um die Montage zu befreien, erschien mir bereits sinnlos. Was solls ... ich kurbel weiter ein. Wieder der Bissanzeiger. Der Swingerkopf kriecht nun langsam Richtung Blank. Ja klar, ich schleppe nun meine eigene Schnur der mittleren Rute durchs Kraut. Ich kurble weiter. Jetzt wird auch langsam Schnur von der Rolle gezogen. Doch erscheint mir alles irdendwie seltsam. Ich stoppe meine Einkurbelei. Doch die mittlere Rute gibt weiter kontinuierlich Leine frei. Da stimmt was nicht. Ist das etwa ein Biss ? Karausche unter Umständen. Ich lege die erste Rute wieder ab und widme mich nun der Aktiven. Kaum hab ich die Warrior in der Hand, wird mir vom anderen Ende der Monofilen unmissverständlich mitgeteilt, daß ich mit der Bissvermutung nicht im Unrecht bin. Denn jetzt gings los - volle Batterie. Na bist du deppat! Mit gekrümmter Rute stehe ich am verwurzelten, schrägen Ufer und kann nicht dagegen halten. Whaaaaaaa! Kurtl und ich packen es überhaupt nicht, und müssen beide ein paar Sekunden später feststellen, daß der Fisch nun im Kraut festsitzt. Also ab ins Boot um über ihn zu kommen. Doch so weit kommt es gar nicht. Als wir in etwa 40 Meter vom Ende der Leine entfernt sind, ist unser Widersacher wieder frei und zieht locker seine Bahnen. Mit uns im Schlepptau. Ein Boot und 2 Mann. Immer wieder legt er minutenlange Stopps ein, wobei es mir nie gelingt, ihn auch nur wenige Meter hochzupumpen. Keine Chance. Noch dazu die Angst vorm Schlitzer. Meterlange Blasenteppiche stiegen uns aus der Tiefe entgegen, und unsere Spekulationen reichten vom 25+ Gelben bis zum 2 Meter Wels. Was war das nur, was uns da quer durch den gesamten Teich schleppte? Gemessene 35 Minuten später ( jeder, der mir so eine Geschichte vorher erzählt hätte, hätte von mir wohl nur ein "Jojo - is scho guat" geerntet ) wußten wir, was da so monströse Kräfte an den Tag gelegt hatte, denn ich konnte schlußendlich einen gewaltigen Spiegler über den Kescherrand ziehen. Was in diesen Minuten mental in mir vorging, ist mit Worten nicht zu beschreiben. Am Ufer angekommen, wurden wir von Paule und Jochen schon sehnlichst erwartet, denn die hatten die gesamte Aktion mit dem Fernstecher bebachten können, und bereits alles fürs Shooting hergerichtet.Für diese atemberaubende, konditionelle Höchstleistung mit einem Gewicht von "nur" 16,10kg bekam der alte Mirror von uns den Namen "CRAZY". Jawohl. Mein neuer "Best of Season"!Ich war befriedigt. Ich hatte mein Monster. Was wollte man mehr... Michl konnte leider nicht länger bleiben, musste mit einem "Blank" im Rucksack die Heimreise antreten und war somit der Einzige, der bei dieser traumhaften Session keinen Erfolg zu verbuchen hatte. Denn wie es der Teufel so wollte, konnte wenige Minuten später auch Kört seinen ersten Hedgehog- Gelben erfolgreich in den Kescher lotsen. Die letzte Nacht förderte dann keine Sensationen mehr ans Tageslicht, was aber unter diesem Umständen nicht sonderlich schwer zu verkraften war. Lediglich Jochen ( ja klar, wer sonst? ) und Kört konnten in der Früh noch zwei kleinere Rüssler verhaften, welche den Abschluss der Session bildeten.Insgesamt konnten wir in 6 Tagen zu fünft 12 Karpfen bis 18,60 kg fangen, wobei lediglich 3 Fische unter der magischen 10 Kilo Grenze waren. Das war der Hammer. Dieses Ergebnis hatte unsere Erwartungen bei weitem übertroffen, und führte uns wieder mal vor Augen, daß wir mit unseren Systemen und Konzepten nicht völlig falsch gelegen hatten. Hedgehog Lake - wir sehen uns wieder - denn wir haben uns in den 5 Tagen so in dich verliebt, wie das pubertierende Mädchen in den Jungen, mit den blauen, strahlenden Augen, an einem lauen Sommerabend im Juli...
tight lines
sludgE